Part 1: Das Ionische Meer
Die Überfahrt von Griechenland verlief weitgehend positiv. Anders als vorhergesagt, hatten wir rasch einen schönen NW-Wind mit bis zu 7 Windstärken, der uns mitunter mit stark gerefften Segeln in Richtung Italien brachte. Lediglich das letzte Drittel der 150 Seemeilen waren wir wieder auf den Motor angewiesen. Noch mitten in der Nacht ankerten wir vor der Marina von Le Castelle. Dieser Ort entpuppe sich bald als erste positive Überraschung von Italien Nicht nur die dortige Burg sondern auch das angenehme Leben in diesem Ort haben uns gefallen.
Der nächste Stopp hieß Roccella Jonica, etwa 50 sm südlich von Le Castelle und die einzige weitere Marina auf dem Weg zur Strasse von Messina. Ein hartnäckiges Genuatief, welches auch dem heimatlichen Österreich unsommerliches Wetter beschert hat, zwang uns, dort fast eine Woche auszuharren. War aber sehr schön. Ausflüge in den nahen Ort entlang einer sehr gepflegten Strandpromenade, zum Campingplatz zwecks Wäschewaschen, eine Zugreise ins 120 km entfernte Reggio di Calabria, wo wir im archäologischen Museum der Region mitunter die beiden in den 70er-Jahren von Fischern gefundenen griechischen Bronzestatuen von Riace mit Respekt und Bewunderung bestaunten und natürlich die feinen Unterhaltungen mit unseren Bootsnachbarn Hansi und Birgit aus Norddeutschland haben die Zeit richtig verfliegen lassen. Am 18.7. ging es dann endlich frühmorgens nach Sonnenaufgang gemeinsam mit 7 anderen Booten, die in der Marina auf besseres Wetter gewartet haben, gen Süden.
Part 1: The Ionian See
The passage from Greece was widely fine. Different from the weather forecast we enjoyed a nice NW-wind with up to force 7 carrying us quickly towards Italy. Only the last third of the 150 sm required assistance from the engine again. Arriving in th middle of the night in Le Castelle we anchored at the entrance to the marina. This place was again a nice surprise. Apart from a tour through the impressive castle we enjoyed entire life in this town.
Our next stop was Roccella Jonica being some 50 sm south of Le Castelle and the only marine on the way to the Strait of Messina. A nasty meteorological low starting from the gulf of Genoa also affecting Austria severely forced us to stay there for almost a week which passed on quickly and very nicely. We made excursions to the nearby town walking along a wonderful beach esplanade to the close campground for doing our laundry and took the 120 km train passage to the regional capital Reggio di Calabria. There, we went straight to the very well made archeological museum displaying - inter alia - two fabulous Greek bronce statues which local fishermen found in the 70. Finally, the very pleasant conversations with our direct boat-neighbors Hansi and Birgit from northern Germany provided their part to a real enjoying stay in Roccella Jonica. On the very early morning of the 18 July we left the marina towards south together with 7 other boats which also waited for better conditions in the marina.
Part 2: Die Strasse von Messina
Anfang ging es gut voran, exzellenter Halbwind ließ uns von einer frühen Ankunft in Reggio die Calabria träumen. Spätestens ab Salina Joniche wurde es aber zunehmend rauer und schließlich begleitete uns Gegenwind von permanent mehr als 30 Knoten mit dazupassender Welle bis in unser Tagesziel. Auf den letzten 15 Seemeilen kamen wir mitunter mit kaum mehr als 1 Knoten voran und erreichten komplett eingesalzen und weit nach Sonnenuntergang die kleine Marina im Industriehafen von Reggio di Calabria, wo wir erschöpft aber glücklich in unsere salzwassergetränkte Koje fielen.
Der am nächsten Tag, den 19.7., folgende abschließende Teil der Strasse von Messina fiel wesentlich beschaulicher aus. Zur richtigen Zeit mit dem Strom nach Norden gestartet brachten wir die verbleibenden 10 Seemeilen dieser Meerenge in Rauschefahrt von mehr als 6 Knoten trotz massivem Schiffsverkehr gut hinter uns und wählten die kleine Marina von Palmi als unseren ersten Liegeplatz im Tyrrhenischen Meer aus, nachdem im von uns bevorzugten Fischerdorf Scilla kein Platz für uns zu finden war. Auch dieser Stopp hat uns sehr gefallen, auch wenn wir die meiste Zeit hier mit halbwegs erfolgreichen Reparaturarbeiten am Autopiloten und den vergeblichen Versuchen, das spontan eingegangene Handy des Skippers wieder zum Leben zu erwecken, verbracht haben.
Part 2: The Strait of Messina
It started nicely with excellent half wind creating the vision of an early arrival in Reggio di Calabria. Latest as from Salina Joniche conditions turned really bad and finally headwind with permanently > 30 kts and nasty waves accompanied us to our today´s destination. Especially the last 15 nm we could not make more than 1 kt and finally we reached - soaked with seawater - the small marina in the industrial harbor of Reggio di Calabria and fell in our also salt-wet beds, exhausted but happy that we made it.
The final 10 nm of the Strait of Messina which we started on the following day were by far more quiet. Having departed from the marina at the right time using the tide pushing us towards north we reached fantastic top speeds above 6 kts. Heavy traffic on the water also could not stop us. Finally we have chosen a berth in the small marina of Palmi as our first stop in the Tyrrhenian Sea after the tranquil fishermens´ village of Scilla did not offer any opportunities for us to stay there. This 2-day-stop also was very positive although most of the time was spent with repair works on the auto-pilot and the useless efforts of the skipper to bring life again to his mobile phone which spontaneously and irrevocably decided to stop operations..
Part 3: Die Äolischen Inseln & Sizilien
Die 2 Tage in Palmi haben uns wieder gut getan. Die Marina zwar simpelst ohne Duschen und WC, aber grundsätzliche haben wir ja in vereinfachter Ausführung Alles an Bord. Wasser, Strom und Lebensmittel gab es in der Marina und an Land und die Spaziergänge dort haben uns wieder ein kleines unspektakuläres Kleinod offenbart.
Es gab einmal einen Plan, nach der Strasse von Messina so rasch und direkt wie möglich Sardinien anzusteuern. Die vorliegenden Wetterprognosen für die nächsten 3-5 Tage sprachen eine eindeutige Sprache: Vergiss es! Entweder kein Wind oder solcher auf die Nase, 220 sm gegen den Wind zu motoren war für uns Beide inakzeptabel. Warum also nicht in aller Ruhe die Umgebung in kleinen Etappen erkunden? Und so geschah es dann auch.
Wir begannen mit den Äolischen Inseln. Distanz und Wind nach Stromboli waren ok und so sind wir dort am Abend des 21.7. angekommen. Gleichzeitig mit uns hatten noch geschätzte 50 andere Segler denselben Plan am Fuße des aktiven Vulkans zu ankern. Wir haben aber einen ziemlich attraktiven Platz gefunden und Sunset und Lichterkette von Wanderern auf dem Weg zum Rande der Caldera bewundert. Des Skippers Füße juckten bei diesem Anblick, es wäre höchste Zeit, wieder einmal einen Berg oder größeren Hügel zu erklimmen ….
Die Nacht vor Stromboli war nicht gut. Gegen Mitternacht drehte die Strömung, unsere MissU aber nicht vollständig mit. Ergebnis: Der vorher noch in sicherer Distanz liegende Ausflugssegler war
jetzt so nahe, dass man fast übersteigen konnte. Also Anker hoch und da es eh schon egal war, wollten wir uns dann gleich einen spektakulären Lavastrom auf der NW-Seite des Vulkans ansehen. Wir
hätten vorher recherchieren sollen, den letzten Lavausstoß gab es anscheinend 2014, ein schöner Ausflug war es trotzdem, eine Eruption schleuderte Lava in die Höhe, ein Schauspiel in dunkler
Nacht,
Am nächsten Tag ging es weiter nach Lipari, vorbei an den anderen vulkanischen Inseln Panarea und Salinas. Die Marina in Pagnatro, welche nicht komplett im Zentrum von Lipari liegt, bot uns eine sehr freundliche Aufnahme mit einer echten Edeldusche (verglichen mit dem bisher Gebotenen). Den Ort selbst haben wir mehrmals aufgesucht und – trotz Bestehen aller Zutaten für ein Touristenmoloch – ebenfalls in sehr guter Erinnerung behalten. Keine Aufdringlichkeit von Kellnern der unzähligen Lokale, ein ausgezeichnetes Abendessen sowie ein wirklich großartiges archäologisches Museum haben dazu beigetragen.Ulli hat endlich gute Spaghetti Vongole bekommen, wer sie kennt weiß dass sie eigentlich nicht gerne Nudeln ist. Ein Kindheitstrauma wurde endlich beendet.
Von den Äolischen Inseln direkt in Richtung Sardinien fahren war nach wie vor keine Option, also ging es weiter nach Sizilien. In Sant´ Agata di Militello war es wiederum sehr schön, feine Marina, nette neue Bekanntschaften mit der russischen Crew eines großen Motorbootes und ein Ausflug in den Ort waren allesamt mehr als eine positive Überraschung. Italienisches Leben ohne Auslandstouristen pur
Weiter ging es die sehr reizvolle sizilianische Nordküste entlang nach Cefalu und von hier dann zum letzten Stopp in Sizilien – Castellammare del Golfo, eine gleichfalls historische Stadt. Der Abschied von Sizilien tat uns leid, gerne wären wir noch eine Weil geblieben um das viele Schöne dieser Insel, was wir nur erahnen konnten, noch näher kennen zu lernen.
Am Nachmittag des 30.7. ging es schließlich an den nächsten längeren Schlag nach Sardinien. Insgesamt 175 sm bei voraussichtlich wenig Wind, realistischer Weise mussten wir davon ausgehen, fast die ganze Strecke zu motoren, zumindest war aber kein Gegenwind zu erwarten. Nachdem wir Capo San Vito hinter uns gelassen haben, konnten wir bald den Motor abstellen, angenehmer NO-Wind erlaubte uns feines Vorankommen nur mit der Genua. Dies klappte knapp bis Mitternacht, dann hatte Äolus keine Lust mehr Es folgte eine knapp 15-stündige Motorpassage, die uns Sardinien auch wieder ein gutes Stück näher brachte. Dankend nahmen wir dann den einsetzenden SW-Wind an, der uns knapp 6 Stunden bis in Sichtweite von Sardinien brachte, dann stärker wurde und blöderweise von vorne kam. Was auch dazu kam, war starker Schwell aus Westen, der sich immer mehr aufbaute. Die letzten 15 Meilen bis Villasimius schließlich waren ein deja-vu zur Straße von Messina. Gegen starken Wind und Welle war teilweise nur noch eine Geschwindigkeit von knapp 1 kn machbar, quälend langsam näherten wir uns dem Ziel, erst knapp vor der Marina war wieder ein Vorankommen möglich. Im Morgengrauen des 1.8. fiel unser Anker neben etwa 8 anderen Segelyachten am Eingang zur Marina, nach 2 nahezu schlaflosen Nächten konnten wir etwa Schlaf holen, bis wir dann in die Marina einfuhren - gerade noch, bevor der Wind aus W wieder beachtlich zulegte. Ausruhen, Schiff und Crew entsalzen, Goßwaschtag und Schlaf & Energie für die nächsten Etappen holen standen dann für die nächsten beiden Tage am Programm. Rückwirkend betrachtet benötigten wir 39 Stunden für die 175 sm, ein Durchchnitt von etwa 4,5 kn, was jetzt angesichts der anspruchsvollen letzten 15sm/6 Stunden so schlecht auch nicht war.
Part 3: The Aeolian Islands & Sicily
We enjoyed the 2 days stay in Palmi. The marina facilities were rather simple without showers, toilets but in general everything we needed was on-board or – regarding power and water – provided by the marina. Some pleasant walks provided again another rough hidden gem.
Once upon a time there was a plan to head towards Sardegna immediately after passing the Strait of Messina. Weather-forecasts for the coming 3-5 days did not really support this plan. Either wind aginst our course or no wind, using the engine for the enti+re 220 nm was no acceptable option for us. Consequently, we decided to discover the nearer surroundings and pass on to Sardegna once the conditions are ok.
We started with the Aeolian Islands. Distance and wind towards Stromboli were ok for a medium day-trip and so we arrived there on the evening of th 21 July. Apart from us around 50 other sailing-crews had the same idea to anchor right at the bottom of this active volcano. Finally we found an attractive anchor-spot and enjoyed sunsed and a chain of lights sent down by the headlights of many hikers walking up Stromboli during the night time. The skipper envied them, how good would it feel to make nice hiking tour again ...
The night in Stromboli was not as good as expected. Around midnight the current turned but our MissU did not fully follow this new situation with the result that a large sailing boat was then closer as it should have been. So we lifted our anchor and since it did time-wise not matter any more, we started a short excursion around the northern cape and wanted to see spectacular lava eruptions from Stromboli with liquid lava floating down to the sea. We should have done some research before: The last eruption of Stromboli was reported in the year of 2014. Despite this slight disappointment it was a nice trip with a minor visible eruption in the crater of Stromboli.
On the next day we proceeded to Lipari, passing by the other volcanic islands of this archipelago like Panarea or Salinas. Lipari´s „Marina Pagnataro“ being about 1 km away from the town centre offered us a very warm welcome and – compared to what we have experienced so far) a real luxury shower. Lipari itself was visited by us many times and we were surprised to find this place so quiet and beautiful although all integrients for a mass-tourism center were there. Very friendly and not aggressively tearing you in their restaurant waiters, a fine dinner and a really marvellous archeological museum were contributing to this well-feeling. Ulli finally had her „Spaghetti Vongole“ which were that good to take away a pasta-trauma she has been suffering since her childhood.
Going directly to Sicily from the Aeolian Island still was not an option, therefore we moved further to Sicilly. In Sant´ Agta di Militello we found again a very sympathic small marina, met the nice Russian crew of a motor yacht and had some pleasant hours in the nearby town.
On we went the charming northern coast of Sicily to Cefalu and from there to our last stop in Sicily – Castellamare del Golfo. Saying farewell to Sicily was not easy for us, we would so much have liked to stay longer to cruise around the entire island and see and learn more about this absolutely beautiful place.
On the afternoon of the 30 July we finally started our next long-distance-leg to Sardinia, some 175 nm with probably little or no wind. Realistically we had to assume to use the engine for the entire distance, at least no headwind was expected. After leaving Capo San Vito behind us, we soon could turn off our engine, a very handy NE-wind enabled us to sail nicely only with our genoa. This was working until midnight of the same day and was followed by a roughly 15 hours engine-passage, which also moved us closer to Sardinia. We reacted quite grateful to good SW-wind which brought us close to Sardinia over a duration of 6 hours. At the end the wind turned stronger and stronger and changed its direction to pure headwind again. In addition heavy swell from the west was developing.
The final 15 nm until Villasimius turned into a deja-vu compared with our experiences when passing the Strait of Messina. Top speeds agains strong wind and waves rarely topped 1 kn. This night was really marked with a lot of suffering, conditions improved only during the final 3 nm before reaching the marina in Villasimius. In the dusk of 1 August we dropped our anchor at the entrance to the marina, after two literally more or less sleepless nights we could relax for a short while before entering the marina. This happend just in time before strong westerly winds hit us again and remarkable waves built up within very short time. Ulli was nearly swallowed by a wave while operating the windlass at the bow. Desalination of boat and crew, relaxing, massive laundry activities and collecting sleep and energy for the next legs were our tasks for the two days in Villasimius. In total we needed 39 hours for the 175 nm distance between Sicily and Sardinia resulting in an average speed of 4,5 kts which is not that bad considering the final 15 nm which solely required 6 hrs.