Nach Tobago dachten wir schon, das Beste der Karibik erlebt zu haben, aber es sollte noch anders kommen. Die nächliche Überfahrt zum etwa 82 sm entfernten Grenada verlief weitgehend angenehm, einen Großteil der Strecke konnten wir bei leichten Winden segeln. Die Ankunft am kleinen Steg der Prickly Bay verhieß für mich (Alfred) die erste stationäre Dusche nach 1 ½ Monaten. Und sie war gut!
After leaving Tobago we were quite sure that this was the best spot of the Caribbean, but it should turn out differently ... The nocturnal 82 nm passage to Grenada was rather pleasant, we could sail a majority of the distance with light winds. The arrival in the very small Marina of Prickly Bay meant for Alfred the first real shower after 1 1/2 months - and it was fantastic!
Die beiden Tage dort verbrachten wir mit Organisation der Reparatur der von der Atlantiküberquerung leicht mitgenommenen Sprayhood, Wasserbunkern und passiver Teilnahme an einem skurillen Bingo-Abend im Marinarestaurant. Anschließend ankerten wir in der nahen True Blue Bay sowie Clarkes Court Bay. Vor allem in Letzterer konnten wir mit einigen sehr netten Kontakten wieder in die Langfahrtseglerszene eintauchen. So etwa mit George, einem Engländer, der alle Winter auf einem sehr kleinen und ebenso alten Segelboot verbringt, um dann wieder im Mai in die Adria zurückzukehren, wo er die dortige Sommersaison ein schickes Segelboot eines amerikanischen Eigners skippern wird.
Weiter ging es dann in die Inselhauptstadt St. Georges. Im lokalen Grenada Yacht Club haben wir die mit Abstand beste
Marinaatmospähre bisher mitbekommen. Feine Ankunft trotz haariger Bedingungen, angenehmste Nachbarschaft (Peter, ein Schweizer Bootsbauer, der sich mit seiner Frau in Grenada niedergelassen hat
und Alex, der englische Eigner einer Yacht, die er zu Ausbildungen verchartert), ein Marinarestaurant, auf dessen Terrasse wir am Liebsten einen ewigen Sundowner bis zum Lebensende in ferner
Zukunft genossen hätten und das inoffizielle Marinapersonal, das ständig eifrig an den verschiedenen Yachten herumarbeitete oder mal spontan Baurabeiten erledigt hat. Allen voran Michael Collins,
ein ständig arbeitender gut gelaunter Grenadiner, der uns auch spontan eine reife Papaya aus seinem Garten vorbeigebracht hat. Wir konnten uns zumindest mit dem einen oder andern köstlichen
Kuchen, den Ulli gezaubert hat, bei ihm revanchieren. Sein Compagnion David war nicht minder sympathisch, hat uns täglich morgens und abends gefragt, was wir vorhaben bzw erlebt haben und uns
fast herzzerreißend bei unserer Abfahrt ewig nachgewunken und goodbye gerufen.
Ein Wermutstropfen unseres Aufenthaltes in St. Georges war ein böser Infekt, der uns Beide unterschiedlich überfallen hat. Bei mir waren es 2-3 Tage mit etwas Fieber und einem Tag Stimmlosigkeit (Ulli hat´s gefallen), bei Ulli hat sich das Ding in ein längerfristiges Darben ausgewachsen. Auf Nachbar Peter´s Anraten hat er uns in das lokale Privatspital gebracht, wo Ulli bestens untersucht und mit Diagnose und Medikamenten versorgt wurde. Zum Glück hatte sie nicht „Donald Trump“, wie die Leute hier den obligaten Grippevirus nach Karneval dieses Jahr nannten …
Abseits davon konnten wir einen Großteil der Insel mit den lokalen Minibussen sehen. Die Fahrten waren ein Erlebnis nahe einer eingepferchten Ölsardine für sich, haben uns aber auch zu einer Schokoladenfabrik, traumhaft wilden und fast weglosen Urwalddurchquerungen für mich und wunderschönen Wasserfällen mit exklusiver Hundebegleitung gebracht. Das Grundwesen der lokalen Fahrweise haben wir auch schnell verstanden: Trotz Linksverkehr grundsätzlich in der Mitte der Straße fahren, vor jeder Kurve hupen, hoffen, dass nix entgegenkommt und in Ausnahmefällen dann doch im letzten Augenblick ausweichen (wer bremst, verliert …).
St. Georges selbst war für uns sehr schön. Der Gemüse- und Fischmarkt mit allen lokalen Köstlichkeiten (wir haben herrlichen Tuna, Barrakuda und Marlin gekocht), Urlauberschauen, wenn diese fast täglich von einem „TUI-Mein Schiff“ ausgespukt und mit dem obligaten Bummelzug an der Marina vorbeikutschiert wurden oder Ausflüge zum traumhaft schönen und fast menschenleeren Grand Anse Beach haben die 2 Wochen hier vorbeirauschen lassen.
Ein unentbehrliches Utensil für den wassersparenden Langfahrtsegler ist die Küchenrolle. Mit einmal Wisch …. (Rest kann man sich denken). In den örtlichen Supermärkten konnten wir bislang feststellen, dass diese meistens nur einzeln verkauft werden und dann soviel wie zuhause eine Sechserpackung kosten. Wir rechnen seit geraumer Zeit nicht mehr mit der lokalen Währung dem EC$, sondern führten eine neue Bordwährung, den KAK (Karibische Küchenrolle) ein. Grob gesagt entspricht ein KAK EUR 1,50. Taschentücher gibt es hier grundsätzlich nicht, wodurch sich auch die lautstarke Rotzerei der Einheimischen erklären lässt.
Das kulinarische Highlight von Grenada sind die Rotis. Indisch inspirierte und gewürzte Teigtaschen, wahlweise rein vegetarisch, mit Fisch, Huhn oder Rindfleisch gefüllt. Wir hatten sie alle und sind begeistert! Unser Hauslieferant in St. Georges war der Rotiman, der täglich seine morgens frisch zubereiteten Spezialitäten und Orangensaft in kleinen Plastiksackerl mit einem Einkaufswagen kilometerweit zum Kauf anbot um dann abends mit dem verdienten Geld Zutaten für den nächsten Tag im Supermarkt neben der Marina zu kaufen.
Grenada, ein Platz wie gemacht zum Zurückkehren!
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We spent 2 days there with organizing the repair of our sprayhood which suffered slightly from the Atlantic passage, refuelling water and participating (passively) in a strange Bingo-night in the Marina restaurant. Afterwards we anchored in nearby True Blue Bay and Clarkes Court Bay. The latter in particular brought us back to the cruiser-scene. We had pleasant conversations with George from the UK who is spending the winter months on his very small sailing boat before flying back to the Adriatic Sea in May working there as skipper for the US-owner of a luxurious sailing yacht.
Next stop: Grenada´s capital St. Georges. Local Grenada Yacht Club provided us with the best Marina atmosphere since starting our voyage. Nice welcome despite of partly severe conditions, best-ever neighborhood (Peter, a Swiss boat-builder who has settled down in Grenada with his wife and Alex, the owner of an English sailing boat which he is offering for Yacht Master and other trainings), a Marina restaurant with a terrace inviting to stay there for an eternal sun-downer until the very remote end of our days and the "inofficial" Marina staff which is permanently working on different boats or doing some light construction works in the Marina. First and foremost Michael Collins, an always working but permanently cheerful Grenadinian who spontaneously brought us a large Papaya from his garden. At least we could return this favor with some fantastic cakes Ulli was baking on board. The other guy - David - was not less sympathic asking us at least twice a day what we plan to do and where we have just been and providing us a heartbreaking farewell waving and shouting goodbye for a very long time.
There was just one drop of bitterness during our stay in St. Georges being a nastly infection hitting both of us unequally. I (Alfred) suffered for 2-3 days with light fever and one day having lost my voice (which Ulli was not sad about) but Ulli was hit substantially harder and longer. Upon neighbor Peter´s recommendation he brought us to the local private hospital where Ulli was examined and diagnosed carefully and provided with the necessary medicine. At least she did not catch "Donald Trump", being this year´s name of the traditional post carnival flu epidemic ...
Apart from that we took the opportunity to explore almost the entire island with the local mini buses. These rides were already an adventure themselves being close to feeling like a squeezed sardine but brought us to a chocolade factory, fantastic - partly trackless - jungle crossings for me and beautiful waterfalls with exclusive dog guides. The basic idea for local´s driving style was quite soon clear to us: Despite left hand driving you always choose the middle of the road, blowing your horn when approaching a curve, hoping that there is no opposing traffic and in exceptional cases making a sidestep ("brakes are for loosers ...")
St. Georges itself was honestly nice. We liked to local vegetable and fishmarket with local specialities (we got there wonderful tuna, barracuda and marlin), watching cruise ship tourists when these were ejected from almost daily arriving "TUI-Mein Schiff"-vessels (and passing by with one of these tiny tourist trains which we have been seing since Italy) and making relaxing trips to the nearby huge Grande Anse beach. So, two weeks have passed quickly.
The kitchen towel is an indispensable utensil for every cruising sailor. In local Caribbean super markets we could learn that this are mostly sold in single units for prices you get a six-pack at home. Consequently we have changed our internal calculations from local currency EC$ to CKT (Caribbean Kitchen Towel). Generally spoken, one CKT is about EUR 1,50. Tissues are not available in this region at all which also explains the permanent and noisy nose blowing of the locals.
When being asked for the local cuisine´s speciality I can only say: Rotis! Indian inspired and seasoned toe rolls, upon request filled with vegetables, fish, chicken or beef. We had all of them and were definitely thrilled! Our personal supplier - Rotiman - offered his freshly made specialities and orange juice in small plastic bags of miles and miles throughout the town in a shopping cart. At the end of each day he spent most of the earned money to buy ingredients for next days deliveries.
Grenada is definitely THE place to return to!