Die Rückfahrt nach Grenada/Return to Grenada (Mai/Juni 2017)

Die MissU soll ja im St. Georges Yacht Club bleiben, bis wir im Winter wieder kommen und mit der alten Dame erst mal in die Werft gehen, nachdem Grenada hierfür die beste Infrastruktur der Gegend bietet und das eine oder andere an der MissU prophylaktisch erneuert gehört. 

 

Nachdem wir die Gewitterfront in Antigua noch abgewettert haben, machen wir uns am 12.5.2017 auf den Rückweg nach Guadelope, gehen in Deshaises vor Anker und wollen einklarieren. Aber nix da, Überraschung, der Laden, im dem die Einklarierung möglich ist, hat an diesem Tag ausnahmsweise geschlossen und am nächsten Tag – Sonntag – sowieso. 

 

 

MissU will have to remain in St Georges Yach Club until our return in next Winter. Then we will mainly take care of some necessary works on the boat for which Grenada is quite a suitable place offering perfect infrastructure.

 

After we let pass by a storm front in Antigua we start our way back to Guadeloupe on 12 May 2015. There we had to learn that the only store where the customs formalities can be done is exceptionally closed. Same as the following day since this is a Sunday.

Nachdem die Franzosen die Einreisebürokratie denkbar unernst nehmen, nutzen wir den Tag zu einem Ausflug zum nahe gelegenen schönen Grande Anse Beach und verbrennen uns die Fußsohlen am goldbraunen Sand.

  

Heftige Windböen in der Bucht machen das Leben an Bord auf Dauer ungemütlich, so ziehen wir weiter nach Basse Terre. Dort kennen wir den Hausbrauch mittlerweile in der Marina, schnappen uns einen freien Platz. Am Abend begrüßt uns der Marinero freundlich und bringt uns die Keycard und sperrt sein Büro auf, damit wir uns endlich wieder offiziell in Frankreich registrieren können.

 

Für die nächsten Tage mieten wir uns ein Auto, Alfred besteigt den Souffriere und kommt glücklich und nach Schwefel stinkend wieder zurück. Statt des Museums in Pointe a Pitre werden am nächsten Tag wieder Wasserfälle bewundert und die Füße an sumpfigen Seen von den Gelsen zerstochen. Einsam wie eine Nixe auf einem Felsen vor einem Wasserfall sitzend treffen wir auch den Einhandsegler Jan wieder, den wir in Grenada kennengelernt haben.

 

Bevor wir das Auto wieder abgeben müssen, fahren wir nochmals in die Berge und suhlen uns allein in einem wunderschönen Thermalbecken auf knapp 1000 m Seehöhe, während rund um uns der Passat pfeift.

 

Auch hier hätte es noch eine Menge zu entdecken gegeben und wir sind wiederum froh um unsere Entscheidung, die MissU für weitere Entdeckungen in der Karibik zu belassen.

 

Am 18.5.2017 sind wir wieder in Dominica. Schweren Herzens beschließen wir, schnell weiter zu ziehen und auf Wanderungen rund um Portsmouth zu verzichten, zumal das Wetter günstig ist und der Kanal zwischen Dominica und Martinique wegen der hohen Berge der Inseln als sehr stürmisch bekannt ist. Davor haben wir in Portsmouth das Glück, beim Rückweg vom Einklarieren einen Fischer am Strand beim Zerlegen seines Tagesfangs zu treffen. Mit seinem einfachen kleinen Holzboot ist er morgens um 5 rausgefahren und einige Stunden später mit 2 mächtigen Tunas und einem Schwertfisch zurückgekehrt. An einem Tuna sind noch die Bissspuren des Haies zu sehen, der dem Fischer seinen Fang noch streitig machen wollte. Eine dünne Scheibe des fangfrischen 50 kg-Tunas wird zu einem köstlichen Abendessen für uns.

 

In Martinique leisten wieder uns wieder ein Auto um die Insel zu erkunden. Der Pelée, der in einem mächtigen Ausbruch 1902 die gesamte Bevölkerung der damaligen Inselhauptstadt St. Pierre bis auf einen Mann ausgelöscht hat, wird bestiegen, die Südküste bis St. Anne besichtigt und der Vorsatz, dass wir nächstes Mal dort vor Anker gehen wollen gefasst. Außerdem suhlen wir uns noch mal an den schwarzen Stränden bei St. Pierre und nützen die Gelegenheit, uns bei den Yachtausstattern in Le Marin mit Antifouling und was wir sonst so für die Werft in Grenada brauchen werden, auszurüsten. Alfred steht noch lange vor den Batterien und überlegt ob er gleich noch den für den Einkauf erhaltenen Gutschein einlösen soll. Nein, die wird schon noch gehen, meint er.

 

Zur Marina gegenüber von Fort de France gibt es wieder zu sagen, dass der Service etwas hinkt, wir mussten uns insgesamt vier mal verlegen, weil unser Liegeplatz von jemand anderen beansprucht wurde und der Zustand der Duschen war so gut, dass wir uns abends lieber freiwillig mit dem Wasserschlauch am Schiff geduscht haben. Je länger wir aber blieben, um so freundlicher wurde aber auch das Umfeld.

  

Am 27.5.2017 liegen wir wieder in der Rodney Bay vor St. Lucia, diesmal vor Anker. Nachdem wir uns wieder bei Zoll und Immigration angemeldet haben und ein Vermögen für Sonntagseinklarieren hinlegen mußten, fahren wir weiter in die Souffriere Bay und legen uns eine ausgeklügelte Strategie für die Boatboys zurecht, die uns ja beim letzten mal gleich Ausflüge, Fische und alle möglichen Dienstleistungen zu horrenden Preisen aufdrängen wollten und kaum zum Abwimmeln waren.

 

Wir werden schon draußen vor der Bucht erwartet (abgefangen trifft es wohl eher) und zu einer Boje begleitet, soweit so gut. Wir glauben uns verhört zu haben, aber die Burschen behaupten tatsächlich, unser Boot wäre so dreckig, sie würden das sofort putzen. Nachdem wir auch dieses großzügige Angebot abgelehnt haben und sie merkten, dass bei uns nichts zu holen ist, verlangten sie einfach 40 EC für den Service beim Anlegen. Alfred´s Hinweis, dass wir nach diesem „Service“ nicht verlangt haben, dient nur noch zum Ablassen der eigenen Wut. Die Kommunikation verläuft etwas unfreundlich, aber wir bezahlen letztlich für den „Service“, um nicht noch Probleme in der Nacht mit durchgeschnittenen Leinen oder sonst was zu bekommen. Echt ärgerlich, aber Souffriere eilt dieser schäbige Ruf schon längere Zeit nach. Definitiv kein Platz zum Wiederkommen.

  

Die nächste Insel auf unserem Weg hat leider auch keinen guten Ruf, sodass wir an St.Vincent – wie beim Rauffahren - rasch vorbei segeln wollen. 58 sm sind ganz schön weit und Alfred legt um halb 6 Uhr morgens ab. Es wird ein unglaublich schöner Segeltag trotz ein paar ordentlicher Regengüsse. Teilweise sind wir mit 7 kn unterwegs, kommen noch bei Tageslicht in Bequia an und gehen in Port Elisabeth an eine Boje. Schon die Begrüßung der beiden älteren Boatboats sagt uns, dass wir jetzt wieder in der Karibik sind, die wir so schätzen gelernt haben. Schön ist es hier und wir bleiben zwei Tage.

  

Einziger Wermutstropfen: Unsere Servicebatterie will von einem Moment auf den anderen endgültig nicht mehr und ohne ist das Bordleben etwas ungemütlich. Wenigstens gibt es hier noch halbwegs ein Angebot und Alfred ersteht eine neue Batterie zu einem stattlichen Preis (selbst schuld, wäre er nur seinem Instinkt im Bootsladen in Martinique gefolgt), die sich aber nur bei strahlendem Sonnenschein voll aufladen lässt. Die nächsten Tage belauern wir den Batteriemonitor, der Kühlschrank wird nur kurz eingeschaltet, die Arbeit der Bilgepumpe auf zwei mal täglich limitiert. 

 

Nachdem wir letztes Mail Mayreau nicht anlaufen konnten, weil die Ankerplätze so überfüllt waren tun wir es diesmal. Vor ein paar Wochen war hier noch ganz schön was los, jetzt liegen nur mehr ein paar Boote in der wunderschönen Bucht im Süden. Ein Einheimischer erzählt uns, dass wohl jetzt alle oben in Kuba wären die hier sonst in der Nebensaison liegen würden. Nebensaison ist sowieso etwas, was wir seit knapp einem Monat verstärkt, aber durchaus angenehm wahrnehmen.

 

Alfred genießt bei einem kurzen Landausflug den Ausblick von einer kleinen Kirche aus, man sieht von dort die Tobago Cays in ihrer ganzen Schönheit.

  

Am nächsten Tag geht es ruppig zu, viel Wind und der steht genau rein nach Union Island, wo wir von St. Vincent ausklarieren müssen. Aber wir treffen hier kurz die österreichische 2er-Crew der Crocodile wieder, die Alfred auf den Kanaren kennengelernt hat und deren Skipper – Erwin – wir beim Rauffahren in St. Lucia besucht haben.

 

Bei dem Wind eine Boje zu fangen ohne aufs Riff getrieben zu werden, ist schwierig, aber der freundliche Marinero lässt uns für die Dauer des Ausklarierens gratis am Kopfsteg liegen.

  

Der Steg schwankt so, dass die weibliche Besatzung wie auf Stelzen dahin schwankt, aha doch noch nicht so schwindelfrei wie gedacht.

  

Gleich nach dem Ausklarieren fahren wir weiter nach Carriacou, wir wollen unsere Reise in der Tyrell Bay ausklingen lassen. Auf dem Weg dorthin kommen zwei Wale auf uns zugeschwommen, es wirkt als ob sie direkt in die Miss U reinkrachen würden, sie drehen aber im letzten Moment ab. Huch, hat spektakulär ausgesehen.

  

In der Bucht selber ist ganz schön was los, sie gilt als Geheimtipp unter Seglern. Viele lassen ihr Boot vor Anker über die Regenzeit hier, die verwaisten Boote sind schon ein seltsamer Anblick. Unser Anker gräbt sich auf 4m Wassertiefe gleich ein und laut Wetterbericht werden wir das gut brauchen können. In den nächsten Tagen sind immer Windfelder bis 25 kn angesagt, mit unserem kleinen Dinghi ist es dann kaum mehr möglich halbwegs trocken an Land zu kommen. Außerdem baut sich ein unguter Seegang in der Bucht auf, der auch nicht ganz ohne ist.

  

Wir tauschen mit unserem französischem Nachbarn von ihm frisch gefangenen Barracuda gegen haltbare Lebensmittel, wie passend, weil wir haben noch Vorräte bis Kap Hoorn an Bord und sind froh was abgeben zu können was vielleicht bis zum nächsten Urlaub verdorben wäre. Er freut sich so, dass er morgen wieder frischen Fisch vorbei bringen will.

  

Ein kurzer Ausflug in die Inselhauptstadt Hillsborough ist wenig spektakulär. Kein erhoffter Samstagmarkt, dafür finden wir aber eine nette Kneipe direkt am Strand. Insgesamt erscheint der Ort dieses Mal doch etwas herber als bei unserem letzten Besuch. Die weiteren Tage verbringen wir gerne einfach am Schiff, sonniges Wetter beschert uns noch den einen oder anderen schönen Badetag und wir beginnen schön langsam mit Vorbereitungen für den in einer Woche anstehenden Heimflug.

 

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We are quite relaxed about that since the French don´t care too much about that. So we use our time in Deshaies for a decent walk to nearby Grande Anse Beach where the soles of our feet get almost burnt in golden sand.

 

Ugly gusts of wind in the bay persuade us to leave Deshaies and head towards Basse Terre. In the local Marina we meanwhile know the "usage rules" and just grab an available berth and wait for the dockmaster handing over to us the necessary key card for access and showers and opening his office to use their PC and register us as officially arrived in France.

 

Next days´activities are circling to a lease car, Alfred is mounting nearby volcano Souffriere and returns deeply happy and stinking like he´s been in hell. Instead of the museum in Point a Pitre the next waterfalls are visited one day after and our legs got stinged nearby muddy lakes. Surprisingly we meet Jens, the German single-handed sailor, again, sitting like a mermaid in front of a  waterfall.

 

Before we have to return the lease car we go back to the mountains above Basse Terre again up to an elevation of 1,000 m where we linger in a thermal pool with the trade winds blowing around us.

 

Still, we have not explored everything we wanted to and we are more and more happy about our decision to leave MissU in the Caribbean.

  

The 18 May 2017 marks the day of our return to Dominica. Sadly, we need to carry on quickly and set aside the planned hiking tours in Portsmouth since wether forecasts are good for a safe passage through the Dominica-Martinique-channel which is notorious for strong winds. Before leaving Portsmouth we meet a local fishermen cutting into slices a huge 100 lbs-tuna he just caught with this tiny boat (alongside with two more large tunas and a swordfish, one of the tunas showed clear signs of a sharks jaw trying the rip off the bait from the fisherman´s fishing hook.. A small slice of the massive tuna will be a delcious dinner for us!

 

Martinique will be the next place to explore with a lease car. We are both ascending Mount Pelée, a volcano which massive eruption dating back to 1902 has wiped out the entire popultion (except one jail inmate) of the island´s former capital St. Pierre. We agree that St. Anne on the southern coast of Martinique as a perfect place to anchor upon our next visit to this island. When returning to St. Pierre by car we have a great time on the black beaches. Finally we get some antifouling paint for the planned shipyard-stop in Grenada in about 10 months. Alfred is spending some time in front of a pile of marine batteries thinking if it would be wising taking one as a replacement for our service battery. The decision is "no, the old one will last ...".

 

We stayed in the marina of Pointe du Bout, opposite Martinique´s capital Fort de France. Service quality there has room for improvement, we needed to change the berth of our boat 4 times and the condition of the bathroom facilities was so good that we volunteered to have our shower with the water hose on board of MissU . But the place turned out to become lovlier the longer we stayed ...

 

On the 27 May 2017 we are again in Rodney Bay/St Lucia, this time anchoring and being surprised about the low number of other boats around. Checking out at customs costs a fortune since it is Sunday. For our approach to notorious Soffriere Bay we have already prepared a strategy to get rid of the boat boys or at least minimize our financial damage having to pay for useless services.

 

In quite a distance from the anchoring spot we are already expected/intercepted and guided to the buoys - so far so good. But soon one of the young guys offers to clean our boat since it is that dirty. After rejecting this generous offer and after they realized that there is no big business to make with us, they are requesting 40 EC$ extra just for helping us with the buoy. Alfred´s remark that we did not ask for this kind of "service" and we knew the positions of the buoys from our last visit was just made to release his anger. Communication is turning more and more unfriendly but finally we pay for the "service"  in order to avoid having more trouble overnight like cut ropes or whatever ... The boat boys´ behaviour in Souffriere is really annoying but this place has that repution already a very long time. At least we did not make any similar experience at any other place in the Caribbean but Souffriere is definitely no place to return!

 

The next island on our way down south - St Vincent - also has no good reputation. So we will just pass it, similar as on our way up north. 58 sm are a nice distance for a day trip so we are departing from Souffriere already at 6 a.m. What is coming next is a perfect sailing day with some strong rain showers. Boat speed is exceeding 7 kn in parts of our trip and so we easily reach a buoy in Port Elisabeth/Becquia before sunset. The welcome we receive from the two older boat "boys" makes it clear to us, that we have now returned to the Caribbean we love so much. Again, it is beautiful here and we are staying two days.

 

There is just one reason to complain: Our service battery has spontaneously decided to completely break down. Without it, life on board is not really pleasant and luckily there is a well-stocked chandlery in Port Elisabeth. The prices are of course high (but this is something Alfred has to blame himself) and it would have been much more affordable if Alfred would have followed his instinct at the chandlery in Martinique. The battery is of course not fully charged and so we move the solar panels, watch the battery monitor, turn on/off the refrigerator and the bilge pump very carefully in the next days.

 

On our way up we could not stop in Mayreau due to the crowded bays, but now we are lucky. Only a handfull of other sailing boats have settled down in Saline Bay. A local is telling us that a lot of sailing activities in this season of the year have shifted to Cuba. Already since quite a while we have this very pleasant feeling of travelling in low season.During a short land excursion Alfred enjoys a nice view to the Tobago Cays from the church on the top of the village.

 

Next day provides bumpy conditions with increased wind blowing straight into Clifton/Union Island where we need to check out for St Vincent. But there we meet the crew of Austrian S/V "Crocodile" again who Alfred met on the Canary Islands.

 

Catching a buoy at these conditions would be rather risky but the friendly marina manager lets us stay at the head of their landing stage which is swinging that strong that the female part of the MissU-crew is walking like on stilts. Well, dizziness has not yet fully passed.

 

Immediately after checking out we carry on to Carriacou, where we want to enjoy the last part of our sailing trip in the lovely Tyrell Bay. Right between Union Island and Carriacou two whales are heading towards MissU just changing directions in the last moment.

 

This bay is still quite crowded, it is still a hot spot for all cruisers. Many leave their boats here in the bay during the raining season. Our anchor is carving itself in 4 m water depts immediately which is rather helpful considering the wether forecasts for the next days. Winds around 25 kts will then be rather normal and swell will then build up significantly making it challenging to access the beach with our tiny dinghy.

 

Our French neighbor is exchanging freshly Barracuda against longlife food. Perfect timing, we just checked our stocks and found out that we have sufficient food until Cape Hoorn. So we can be very generous in this barter trade making all of us happy.

 

This time´s visit to Carriacou´s capital Hillsborough is of very low interest. No expected saturday market but at least a nice restaurant/bar at the beach. All in all this place is not that charming as we remember it from our last stay here. So we spent most of the remaining days here on MissU, swimming in sunny conditions and we slowly start our preparations for leaving this paradise.